Der "Pekinger Frühling" - Erinnerungen an die chinesische Demokratiebewegung 1978 bis 1981

Wandzeitungen an der "Mauer der Demokratie", Yuetan-Park, Peking, 1981

Künstler und Literaten feiern den 5. Jahrestag der Tiananmen-Proteste von 1976, Peking, alter Sommerpalast (Yuanmingyuan), 5. April 1981

Avantgardekunst-Ausstellung der Gruppe "Die Sterne", Peking, Aug. 1980

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(Diese Webseite wird immer wieder ergänzt. Hier finden Sie Fotos der Demokratiebewegung, einige Dokumente zur Bewegung sowie Quellen und weiterführende Literatur.) Achtung: Einzelne Inhalte können sich je nach Sprache unterscheiden!

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Demonstration für politische und künstlerische Freiheit, Peking, 1. Oktober 1979

Der "Pekinger Frühling" war eine Bürgerbewegung zu Beginn der offiziellen Politik der Reform und Öffnung Ende der 1970er-Jahre. Auf "Wandzeitungen" und in unabhängigen Publikationen in mehreren chinesischen Städten forderte sie Freiheiten und demokratische Reformen. Auch unabhängige Kunst- und Literaturschaffende schlossen sich an. Einzelne Reformer in der chinesischen KP sympathisierten mit den Bürgerrechtlern, sahen sie als Verbündete gegen die immer noch mächtigen "Konservativen" in der Parteiführung. Doch die Bewegung stellte auch Grundlagen der kommunistischen Herrschaft in Frage, Anfang 1981 wurden die Aktivitäten schließlich verboten, Dutzende Akteure wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, viele gingen später ins Exil. Ideen des "Pekinger Frühling" lebten in der Studentenbewegung von 1989 auf dem Tian'anmen-Platz noch einmal auf. Forderungen der Zivilgesellschaft nach Meinungs- und Medienfreiheit und politischem Pluralismus sind in China bis heute aktuell.  

Interview mit Lü Honglai, USA, Juni 2014

Ab Oktober 2013 hat Helmut Opletal u.a. in China, in Frankreich und in den USA ca. 30 ehemalige Bürgerrechts-Aktivisten und Zeitzeugen interviewt. Gleichzeitig wurden neuere (überwiegend chinesischsprachige) Publikationen zum Thema gesichtet. Ziel dieses Projektes ist, die Erinnerungen von Akteuren und Akteurinnen der Demokratiebewegung und damaliger Kulturschaffender zu sammeln und zu präsentieren ("oral history") sowie einschlägige Materialien (Texte, Fotos, Audio- und Video-Dokumente) zugänglich zu machen.

Dr. Helmut Opletal, Jahrgang 1952, ist Sinologe und ehemaliger ORF-Journalist. Als China-Berichterstatter mehrerer deutschsprachiger Medien hat er ab 1979 die Demokratiebewegung miterlebt, Bürgerrechtler und Avantgarde-Künstler und -Künstlerinnen kennengelernt, Ereignisse dokumentiert und Materialien gesammelt. Die persönlichen Erfahrungen waren die Motivation und Grundlage für diese neuerliche Befassung mit dem Thema. Das Forschungsprojekt wird vom Institut für Ostasienwissenschaften / Sinologie der Universität Wien und der Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien unterstützt.

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