Marie Holzman

Marie Holzman (2009)

... ist eine französische Sinologin, Journalistin und Autorin. Zwischen 1972 und 1980 hat sie in Taiwan, Japan und der Volksrepublik China studiert. Als Ende 1978 die Bewegung "Pekinger Frühling" begann, war sie gerade Studentin an der Peking-Universität. Marie Holzman lernte bald prominente Bürgerrechts- und Demokratieaktivisten wie Wei Jingsheng, Xu Wenli oder Ren Wanding kennen, und sie berichtete auch für französische und internationale Medien über die Dissidenten an der Pekinger "Mauer der Demokratie". Sie was damals mit dem Sinologen Emmanuel Bellefroid verheiratet, der als Diplomat an der französischen Botschaft arbeitete, doch als Holzman 1980 nach Paris zurückkehrte, wurde die Ehe geschieden.

In den folgenden Jahren publizierte Marie Holzman mehr als 300 Artikel über Wei Jingsheng, der im Oktober 1979 zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war. Nachdem Wei freigelassen und ins Exil in die USA geschickt worden war, veröffentlichte Holzman (zusammen mit Bernard Debord) eine umfassende Biografie des prominenten Dissidenten ("Wei Jingsheng, un chinois inflexible", 2005, Verlag Bleu de Chine).

Von 1984 bis 2002 arbeitet Marie Holzman als Professorin für China-Studien an der Universität "Paris VII". 1989 gründete sie die "Association Solidarité Chine", eine Initiative, die zunächst chinesische Aktivisten unterstützte, die nach der Niederschlagung der Tiananmen-Bewegung gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen. 2009, vor dem 20. Jahrestag der Tiananmen-Bewegung, wurde Marie Holzman in die französische Ehrenlegion aufgenommen, die höchste Auszeichnung, die Frankreich für militärische und zivile Verdienste vergibt.

Interview mit Marie Holzman (am 24. April 2014 in ihrem Haus in Paris)

Das Interview wurde auf Englisch geführt. Den redigierten Originaltext finden Sie hier.