Vorwort zur ersten genehmigten "Sterne"-Ausstellung (Nov. 1979)

Vorwort

Wir sind 23 Leute, die die Kunst erkunden. Ein paar unserer bescheidenen Ergebnisse breiten wir hier aus.

Die Welt bietet denen, die sie erkunden wollen, grenzenlose Möglichkeiten.

Wir erfahren mit eigenen Augen die Welt, und partizipieren mit Malerpinsel und Bildhauerwerkzeug an ihr. Jedes unserer Bilder drückt für sich selbst etwas aus, und jeder Ausdruck steht für ein eigenes Ideal.

Eine Ära heißt uns willkommen. Es gibt keine geheimnisvolle Vorsehung, die unser Handeln leitet. Nur die Herausforderungen, die das Leben uns stellt. Wir können die Zeit nicht einfach stoppen. Die dunklen Schatten der Vergangenheit und der helle Glanz der Zukunft überlappen einander. Zusammen formen sie das vielfältige Leben von heute. Fest entschlossen wollen wir weiterleben. Und uns jede einzelne Lehre einprägen. Das ist unsere Verantwortung.

Wir lieben die Erde unter unseren Füßen. Diese Erde hat uns gesäugt. Was wir an ihr schätzen, vermögen wir nicht mit Worten auszudrücken. Jetzt, wo unser Land gerade 30 Jahre alt ist, geben wir das, was wir geschaffen haben, gerne dieser Erde zurück. Und dem Volk. So fühlen wir uns näher. Und voller Zuversicht.

Vorwort

Ein Jahr ist schnell verflossen.

Wir sind keine Kinder mehr. Wir wollen in einer neuen und reiferen Sprache mit der Welt in einen Dialog treten. Die Kunst ist ein Zeichen, mit dem es dem Künstler gelingt, einen Moment jener Schönheit festzuhalten, die der Kosmos in unendlicher Vielfalt zum Ausdruck bringt.

Diese Leute, die die Form fürchten, fürchten wohl jede Existenz mit Ausnahme der eigenen.

Die Welt schrumpft immer mehr. In jeder kleinsten Ecke finden sich Spuren der Menschheit. Es gibt keine neuen Kontinente mehr zu entdecken. Die neuen Kontinente von heute, das sind wir selbst. Mit jeder neuen Perspektive, jeder neuen Auswahl, dringen wir weiter in diese Welt vor.

Das reale Leben bieten endlosen Stoff. Eine profunde Revolution nach der anderen hat uns verschlungen und die Realität verschwimmen lassen. Das ist zweifellos das erste Thema unserer Kunst. Wenn wir den befreiten Geist mit der schöpferischen Inspiration zusammenbringen, wird die Kunst zu einem enormen Ansporn für das Lebens.

Auf keinen Fall wollen wir mit den eigenen Ahnen brechen. Ihr Erbe ermöglicht uns erst, das Leben zu ergründen, gibt uns den Mut es zu erforschen. So wollen wir auf neuen Grund das Feld bestellen. Und die Zukunft gehört ganz sicher uns.

Vorwort zur zweiten "Sterne"-Ausstellung, Peking, August 1980